Heute möchte ich euch neugierig machen auf die zweite Podcast-Folge, die am 29. Januar 2021 online geht. Der neue Podcast wird produziert von Journalistik-Studierenden der Jade Hochschule in Wilhelmshaven. In der zweiten Folge geht es um eine sehr persönliche Geschichte: Jaas spricht mit seiner Kommilitonin Heba über ihre jüngste Begegnung mit dem Tod und über die Begleitung, die sie während und nach ihrer Reise bei da-sein.de bekommen hat. Sie nähern sich der Frage, wie das ist, wenn ein nahestehender Mensch stirbt. Sie sprechen über Heba’s Freund Kinan, der wie sie aus Syrien nach Europa kam. Der an Krebs erkrankte und im Alter von 27 Jahren starb. Er hat sich mit seiner Erkrankung und seinem Wissen um den bevorstehenden frühen Tod intensiv und schonungslos ehrlich auseinander gesetzt und darüber geschrieben.
Hier geht es direkt zu unserer Podcast-Staffel, die ihr auch bei Spotify und YouTube findet.
Und zum Abschluss noch ein Textauszug von Kinan, der von Jaas übersetzt wurde:
Wieso schreibe ich das alles; und warum liest du es? Einerseits denke ich, dass ich hier und da einen Baum in Textform pflanzen sollte, um das Wurzelwerk meiner bedrohten Existenz in dieser Welt zu verdichten; Krebs oder kein Krebs. Mein stärkeres Motiv ist es aber, dich, den/die Leser*in, um ebendiese Existenz herumzuleiten; dich so weit wie möglich davon wegzubringen; deine Gedanken von deinen Problemen abzulenken, wenn auch nur für 15 Minuten. Außerdem will ich ein halbes Lachen zwischen Humor und Verzweiflung für unsere Situation zeichnen. Ich will dich fühlen lassen. Dabei tut es mir leid, solltest du Bedauern für meinen Zustand empfinden. Und solltest du überhaupt nichts fühlen, dann tut es mir umso mehr leid, denn das bedeutet, dass wir alle nichts mehr empfinden…
Why have I written all this, and why are you reading it? For one, I feel I must plant a tree sprout, in text form, here and there, in order to firm up the roots of my threatened existence in this world, cancer or no cancer. Yet my greater motive is to divert you, the reader, from this existence; to take you as far away as possible from it; to distract your thoughts from your problems, even if only for fifteen minutes. I also want to draw a half-smile between humor and despair for our situation. I want to make you feel. As such, if you’ve felt any sorrow for me and my condition, I’m sorry – and if you’ve felt nothing at all, then I’m even more sorry, for that means we’ve all grown numb…
Wer mehr von Kinan lesen möchte:
https://www.aljumhuriya.net/en/content/my-flight-assad-airways