Ich schätze, es ist gewissermaßen normal, dass man auch im persönlichen Umfeld bzw. Privatleben relativ viel mit Themen konfrontiert wird, die für einen eigentlich so etwas wie einen Arbeitsalltag bedeuten. Womöglich, weil man für die anderen Menschen in dem Bereich als Fachkraft und somit als gute Ansprechperson gilt. Besonders, wenn man, wie ich, in einem doch recht speziellen Feld wie der Hospizarbeit wirkt. Das ist schön und soll auch so sein. Schwierig wird es in meinen Augen jedoch, wenn man persönlich ebenfalls mit demselben Problem konfrontiert wird wie das Gegenüber. Und das Gegenüber einem auch noch sehr nahesteht. Die Emotionen kommen nämlich noch stärker ins Spiel als sie es generell eh schon tun. Dann kann es vorkommen, dass man in einen gewissen Konflikt gerät, indem die Rollen nicht immer ganz klar zu sein scheinen und man innerlich hin- und hergerissen ist. Auf der einen Seite ist man „Profi“ und auf der Anderen einfach Kind, Elternteil, Freund:in oder was auch immer. Dabei seinen eigenen Weg zu finden kann herausfordernd und schwierig sein, aber bietet ebenso auch die Möglichkeit daran zu wachsen.
#119 Der Weg zwischen Professionalität und Emotionalität im Privatleben
