#120 Schreiben als Ventil

Es gibt wahrscheinlich ebenso zahlreiche Möglichkeiten oder Ventile seinem emotionalen Druck etwas Luft zu verschaffen, wie es Gründe für diesen gibt. Für manche Menschen kann es das Lesen sein, Sport zu treiben oder vielleicht das Backen. Das ist auch vollkommen egal, solange man seinen eigenen Weg dafür findet.

Im Laufe meines bisherigen Lebens habe ich herausgefunden, dass mir, neben sportlichen Aktivitäten, auch immer wieder ganz besonders das Aufschreiben meiner Gedanken und Gefühle hilft, um gewisse Dinge zu verarbeiten. Die Texte sind in der Regel auch nur für mich selbst gedacht und spiegeln nicht ausschließlich negative Erfahrungen wider. Manchmal kommt jedoch schon das Bedürfnis auf, verfasste Texte oder Gedichte mit anderen zu teilen und das ist dann irgendwie auch ein gutes Gefühl. Es bietet die Möglichkeit Gedanken auf künstlerische Art rauszubringen, die man in einem Gespräch vielleicht lieber für sich behalten würde, weil damit auch eine gewisse emotionale Distanz aufgebaut wird – zwischen Autor und Werk sozusagen. Durch das Internet hat man heutzutage ja ansonsten auch die wunderbare Möglichkeit seine Kunst anonym zu veröffentlich, wie beispielsweise mit einem Instagram-Account.

Man kann malerisch formulieren und damit Bilder schreiben, die die eigene Gefühlswelt auf den Punkt bringen. Ich bin der Meinung, dass mit jedem Wort auch immer ein bisschen Ballast von der Seele geschrieben wird. Außerdem ist es ganz schön ab und an auf frühere Gedanken zurückzublicken und diese nochmal nachzuerleben, aber sie dann auch bis zum nächsten Mal wieder zurück in die kleine Kiste in der Schrankschublade legen zu können.

Von Romano

Hi, ich bin 26 Jahre alt und seit über einem Jahr in der Hospizarbeit tätig. Jetzt mache ich in diesem Rahmen ein Duales Studium für Soziale Arbeit.

1 Kommentar

  1. Und es ist wissenschaftlich erwiesen:) Schreiben ist in der Traumatherapie ein Handwerkszeug. Abgesehen davon entsteht Kreatives meist nicht bei ruhigen Seegang. Etwas nicht sagbares wird in eine andere Form gebracht. Schreiben ist langsamer als denken, die Gefühle und emotionen haben Zeit sich zu formen.

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